Pilzinfektionen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Pilzinfektionen sind häufiger, als Sie vielleicht denken. Diese lästigen Erkrankungen können Ihre Haut, Nägel und innere Organe befallen und zu unangenehmen Symptomen führen. Von harmlosen Fußpilz bis hin zu schwerwiegenden systemischen Infektionen – Pilze können Ihrem Körper auf vielfältige Weise zusetzen. Ihr Immunsystem und Mikrobiom spielen eine wichtige Rolle dabei, diese unerwünschten Eindringlinge in Schach zu halten.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten von Pilzinfektionen, von Candida albicans bis zu seltenen Mykosen. Wir beleuchten die Ursachen und Risikofaktoren, die zu einer Pilzerkrankung führen können. Außerdem zeigen wir Ihnen die typischen Symptome auf, damit Sie eine mögliche Infektion frühzeitig erkennen. Zum Schluss gehen wir auf die Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten ein, um Ihnen bei der Bekämpfung von Pilzen im Körper zu helfen.

Arten von Pilzinfektionen

Pilzinfektionen, auch als Mykosen bekannt, sind Infektionskrankheiten, die durch bestimmte krankheitsauslösende Pilze hervorgerufen werden [1]. Es gibt verschiedene Arten von Pilzinfektionen, die sich in ihrer Lokalisation und Schwere unterscheiden. Grundsätzlich können Sie zwischen oberflächlichen, systemischen und opportunistischen Pilzinfektionen unterscheiden.

Oberflächliche Pilzinfektionen

Oberflächliche Pilzinfektionen, auch lokale Mykosen genannt, sind in der Regel auf ein Körperteil oder Gewebe beschränkt [1]. Sie treten hauptsächlich an der Haut, den Hautanhangsgebilden und den Schleimhäuten auf. Diese Art von Pilzinfektionen wird auch als Dermatomykosen bezeichnet [1].

Dermatophyten sind häufige Erreger von oberflächlichen Mykosen. Sie können sowohl Personen mit geschwächtem Immunsystem als auch gesunde Menschen befallen [1]. Hefepilze, insbesondere Candida albicans, verursachen oft Infektionen der Mundschleimhäute und der Geschlechtsorgane [2].

Systemische Pilzinfektionen

Bei einer systemischen Pilzinfektion verbreitet sich der Erreger über den Blutkreislauf im gesamten Organismus [1]. Diese Art von Infektion ist zwar selten, kann aber lebensbedrohlich sein. Systemische Mykosen betreffen hauptsächlich innere Organe wie Lunge, Augen, Leber und Gehirn [2].

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Systemische Pilzinfektionen treten typischerweise bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf, wie beispielsweise bei Patienten nach einer Operation, Transplantation, Chemotherapie oder bei Personen mit Immunschwächekrankheiten wie AIDS .

Opportunistische Pilzinfektionen

Opportunistische Pilzinfektionen nutzen ein geschwächtes Immunsystem aus. Sie treten in der Regel bei Menschen auf, deren Abwehrkräfte durch Erkrankungen wie AIDS oder durch immunsuppressive Medikamente beeinträchtigt sind [2].

Diese Art von Infektionen kann sehr aggressiv sein und sich rasch auf andere Organe ausbreiten. Häufig enden sie tödlich [2]. Zu den Erregern opportunistischer Pilzinfektionen gehören Candida- und Aspergillus-Arten, aber auch seltenere Pilze wie Zygomyzeten und Fusarien .

Es ist wichtig zu beachten, dass die Art und Schwere der Pilzinfektion stark von Ihrem Immunstatus abhängt. Während oberflächliche Mykosen bei den meisten Menschen auftreten können, sind systemische und opportunistische Infektionen hauptsächlich bei immungeschwächten Personen zu finden. Bei Verdacht auf eine Pilzinfektion sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Ursachen und Risikofaktoren

Pilzinfektionen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen gehören ein geschwächtes Immunsystem, die Verwendung von Antibiotika und bestimmte Umweltfaktoren. Lassen Sie uns diese Risikofaktoren genauer betrachten.

Geschwächtes Immunsystem

Ihr Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwehr von Pilzinfektionen. Wenn Ihre Abwehrkräfte geschwächt sind, haben Pilze leichteres Spiel, in Ihren Körper einzudringen und sich zu vermehren [1]. Dies kann bei verschiedenen Umständen der Fall sein:

  1. Chronische Erkrankungen wie HIV/AIDS oder Diabetes
  2. Chemotherapie oder Organtransplantationen
  3. Stress oder hormonelle Veränderungen

Bei einem geschwächten Immunsystem können selbst harmlose Pilze wie Candida albicans, die normalerweise auf Ihrer Haut leben, zu Problemen führen. In extremen Fällen können diese Pilze sogar in die Blutbahn eindringen und lebensbedrohliche Infektionen verursachen [2].

Antibiotikagebrauch

Die Einnahme von Antibiotika kann unbeabsichtigt zu Pilzinfektionen führen. Antibiotika bekämpfen zwar Bakterien, können aber auch das natürliche Gleichgewicht der Mikroorganismen in Ihrem Körper stören . Dies hat folgende Auswirkungen:

  1. Abtötung nützlicher Bakterien, die normalerweise das Pilzwachstum kontrollieren
  2. Schaffung eines Umfelds, in dem sich Pilze ungehindert vermehren können

Besonders Breitspektrum-Antibiotika können das Risiko einer Pilzinfektion erhöhen. Nach einer Antibiotikatherapie kann es einige Zeit dauern, bis sich Ihre normale Bakterienflora wieder erholt hat .

Umweltfaktoren

Bestimmte Umweltbedingungen begünstigen das Wachstum von Pilzen und erhöhen somit das Risiko einer Infektion:

  1. Wärme und Feuchtigkeit: Pilze gedeihen in warmen, feuchten Umgebungen. Schlecht belüftete Schuhe, dicht schließende Kleidung oder Hautfalten bieten ideale Bedingungen für Pilzwachstum .
  2. Übertriebene Hygiene: Zu häufiges Waschen oder die Verwendung aggressiver Seifen kann die natürliche Schutzbarriere Ihrer Haut stören und sie anfälliger für Pilzinfektionen machen [4].
  3. Öffentliche Bereiche: Gemeinschaftlich genutzte Duschen, Schwimmbäder oder Umkleidekabinen können Übertragungsorte für Pilzsporen sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein dieser Risikofaktoren nicht zwangsläufig zu einer Pilzinfektion führt. Ihr Körper verfügt über natürliche Abwehrmechanismen, die in den meisten Fällen ausreichen, um Pilze in Schach zu halten. Wenn Sie jedoch mehrere dieser Risikofaktoren aufweisen oder anhaltende Symptome bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Häufige Symptome

Pilzinfektionen können sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Die Symptome variieren je nach Art und Lokalisation der Infektion. Hier erfahren Sie mehr über die häufigsten Anzeichen einer Pilzinfektion.

Hautausschläge

Pilzinfektionen der Haut äußern sich oft durch charakteristische Ausschläge. Diese können unterschiedliche Erscheinungsformen annehmen:

  1. Rötliche, entzündliche Verfärbungen der Haut [1]
  2. Schuppende Haut und Bläschenbildung [1]
  3. Ringförmige Ausschläge, auch als Ringelflechten bekannt [2]
  4. Weißliche oder gelbliche Beläge, die sich abkratzen lassen

In Hautfalten oder am Nabel kann der Ausschlag fleckig und rot erscheinen. Manchmal bilden sich kleine Pusteln, besonders am Rand des betroffenen Bereichs . Bei Säuglingen kann ein Windelausschlag durch Pilze verursacht werden [4].

Juckreiz

Ein häufiges und oft quälendes Symptom bei Pilzinfektionen ist Juckreiz. Er tritt bei fast allen oberflächlichen Pilzinfektionen auf und kann verschiedene Körperregionen betreffen:

  1. Haut- und Schleimhautareale
  2. Genitalbereich bei Scheidenpilz [5]
  3. Analbereich [4]

Der Juckreiz kann von einem brennenden Gefühl begleitet werden und zu starkem Unbehagen führen. Bei Scheidenpilz kann der Juckreiz besonders intensiv sein und sich einige Tage vor der Regelblutung verstärken [5].

Systemische Symptome

Wenn Pilze in den Blutkreislauf gelangen und innere Organe befallen, können systemische Symptome auftreten. Diese sind meist schwerwiegender und erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit:

  1. Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl [1]
  2. Blutgerinnungsstörungen [1]
  3. Funktionsstörungen betroffener Organe (z.B. Lunge oder Leber) [1]
  4. In schweren Fällen Multiorganversagen [1]

Bei Pilzinfektionen im Magen-Darm-Trakt können Sie folgende Symptome beobachten:

  • Bauchschmerzen und Blähungen
  • Völlegefühl und Sodbrennen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Erhöhte Infektanfälligkeit [6]

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome je nach Art der Pilzinfektion und Ihrer individuellen Situation variieren können. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Diagnose und Behandlung

Laboruntersuchungen

Um eine Pilzinfektion sicher zu diagnostizieren, stehen Ihnen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Die klassische Diagnostik umfasst die Mikroskopie und das Anlegen einer Pilzkultur [1]. Bei der Mikroskopie wird die Probe unter starker Vergrößerung betrachtet, um Pilzbestandteile zu identifizieren. Für eine Pilzkultur wird das Probenmaterial auf ein Nährmedium aufgetragen und bis zu 6 Wochen beobachtet [1].

Eine modernere und schnellere Methode ist der erregerspezifische Pilznachweis mittels EUROArray Dermatomycosis. Dieses molekularbiologische Verfahren kann Erreger von Dermatomykosen anhand ihres Erbguts bestimmen und unterscheiden . Der Vorteil liegt darin, dass das Ergebnis in der Regel innerhalb weniger Tage vorliegt, wodurch Sie zeitnah mit der Therapie beginnen können .

Für die Diagnose systemischer Pilzerkrankungen können auch Blutuntersuchungen notwendig sein . Bei Hochrisiko-Patienten wird eine routinemäßige Untersuchung (2x/Woche oder häufiger) mittels des Aspergillus Galactomannan-Tests empfohlen [4].

Bildgebende Verfahren

Bei Verdacht auf eine systemische Pilzinfektion kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine Computertomographie (CT) der Lunge oder des Gehirns kann vorliegende Pilzerkrankungen aufzeigen [2]. Bei Hochrisiko-Patienten mit anhaltender Neutropenie und Fieber trotz Breitband-Antibiotika-Therapie wird eine CT des Thorax zur Erstdiagnose einer invasiven Pilzinfektion empfohlen [4].

Zur Abklärung pulmonaler Infiltrate wird eine Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage (BAL) empfohlen [4]. Wenn klinisch vertretbar, sollten Biopsien von verdächtigen Läsionen (Haut, Organbefunde) entnommen werden [4].

Antimykotische Therapie

Zur Behandlung von Pilzinfektionen werden Antimykotika eingesetzt. Diese Medikamente wirken gegen verschiedene Pilzarten wie Hefepilze, insbesondere Candida albicans, der für rund 90 Prozent aller Pilzinfektionen von Scheide und Vulva verantwortlich ist [5].

Je nach Art und Lokalisation der Infektion gibt es verschiedene Anwendungsformen:

  1. Topische Antimykotika: Diese werden lokal angewendet, z.B. als Salbe, Creme, Spray oder Nagellack [5].
  2. Systemische Antimykotika: Diese werden oral oder intravenös verabreicht und verteilen sich im ganzen Körper [5].

Für die Behandlung stehen verschiedene Wirkstoffklassen zur Verfügung:

  • Polyene (z.B. Nystatin, Amphotericin B)
  • Azole (Imidazole und Triazole, z.B. Fluconazol, Voriconazol)
  • Echinocandine (z.B. Caspofungin)

Die Wahl des geeigneten Antimykotikums hängt von der Art der Infektion, dem Erreger und Ihrem individuellen Gesundheitszustand ab. Bei schweren systemischen Infektionen oder bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem werden oft Kombinationstherapien eingesetzt [6] [4].

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FAQs

Frage: Welche Anzeichen deuten auf eine Pilzinfektion im Körper hin?
Antwort: Die Symptome einer Pilzinfektion können je nach Art der Infektion variieren. Oberflächliche Infektionen verursachen oft Juckreiz und sichtbare Entzündungen der Haut oder Schleimhäute, einschließlich weißlicher Beläge, die abgekratzt werden können. Bei systemischen oder chronischen Mykosen können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, nächtliches Schwitzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, allgemeines Krankheitsgefühl und Depressionen auftreten.

Frage: Was sind häufige Ursachen für eine Pilzinfektion?
Antwort: Pilzinfektionen können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, darunter der Gebrauch von Medikamenten wie Antibiotika, Kortikosteroide und die Antibabypille. Auch Stress, falsche oder übertriebene Intimhygiene, synthetische und eng anliegende Kleidung, sowie eine vitaminarme Ernährung können das Risiko erhöhen. Zudem kann das Tragen von luftdichten Slipeinlagen oder Binden sowie Schwitzen die Vermehrung von Pilzen fördern und zu Infektionen führen.

Referenzen

[1] – https://www.pfizermed.at/therapiegebiete/infektionskrankheiten/pilzerkrankungen
[2] – https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/erregerarten/pilze/
[3] – https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/pilzinfektionen/%C3%BCbersicht-%C3%BCber-pilzinfektionen
[4] – https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/infektionskrankheiten/pilze/%C3%BCbersicht-von-pilzinfektionen
[5] – https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/P/Pilzinfektionen/Pilzinfektionen.html
[6] – https://www.rathaus-apotheke-bargteheide.de/gesundheitsbibliothek/index/pilzinfektion/

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und wurde sorgfältig überprüft. Er ist jedoch nicht als Ersatz für einen Arztbesuch gedacht und sollte keinesfalls zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Bitte besprechen Sie daher jede Maßnahme, die Sie aus diesem oder einem anderen unserer Artikel ableiten, immer zuerst eingehend mit Ihrem Arzt. Nur so können wir Ihre Gesundheit bestmöglich schützen und Ihnen die optimale Versorgung zukommen lassen.

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